Mittwoch, 29. Juni 2011

Klassizistischer Azteke

Ein aztekischer Steinmetz (1887) von dem amerikanischen Maler George de Forest Brush (1855-1941). Obwohl sich Brush um die Darstellung amerikanischer Geschichte bemüht, wird das Bild dennoch von seinem Studium in Europa unter Jean-Léon Gérôme geprägt. Der Azteke bearbeitet den selben klassizistischen Marmor, wie Römer und Griechen auf europäischen Historienbildern. Lediglich sein Kostüm und die exotischen Motive zeigen, dass hier angeblich ein "Amerikaner" am Werk ist.

Montag, 20. Juni 2011

Konstruktion einer Schlacht

Ungarnschlacht auf dem Lechfeld 955 (1860) von dem deutschen Historienmaler Michael Echter (1812-1879). Obwohl sich Echter um möglichst große Genauigkeit bei den historischen Details bemüht, ist das Bild als Ganzes eine pure Konstruktion.

An der Spitze einer dramatischen Pyramide führt Kaiser Otto I. die siegreichen Deutschen in die Schlacht und wird dabei dramatisch ausgeleuchtet. Was macht das deutsche Fußvolk vor der Kavallerie? Taktisch macht es absolut keinen Sinn, lediglich der Künstler benötigt es, um den vorderen Bereich mit Action zu füllen.

Dienstag, 7. Juni 2011

Eine Märtyrerin

Santa Eulalia (1885) von dem englischen Maler , John William Waterhouse (1849-1917). Waterhouse zeigt hier in bester Akademie-Tradition den Leichnam und das römische Dekor der Zeit. Allerdings treibt ihn die Ästhetisierung so weit, dass er die eigentlich grausam verstümmelte Leiche durch einen schönen Mädchenkörper ersetzt, der dann wie in der Legende gnädig vom Schnee bedeckt wird.